Maren Haufs-Brusberg M.A.
Lecturer and research associate
Floor/Room: 04.67
+49 211 81-14714
Office Hours
Vor Ort, online oder telefonisch, nach vorheriger Terminabsprache per E-Mail
Kurzprofil
Maren Haufs-Brusberg studierte mit interdisziplinärer Ausrichtung Japanologie, Politikwissenschaften, Philosophie und Soziologie an der Universität Trier. Dort war sie von 2013 bis 2018 auch als Lehrbeauftragte in der Japanologie tätig. Seit Oktober 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Modernes Japan an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Forschungsinteressen
- Gender Studies
- Postcolonial Studies
- Diskursanalyse und Macht
- Literatur und Medien
Dissertationsprojekt
„Verflechtungen von Gender und Postkolonialität in der japankoreanischen Gegenwartsliteratur“ (Arbeitstitel)
Förderungen
2018 | Promotionsstipendium des Deutschen Instituts für Japanstudien (DIJ) in Tokyo |
2015–2018 | Promotionsstipendium der Stipendienstiftung Rheinland-Pfalz |
2006/2007 | Jahresstipendium des DAAD |
Publikationen
Monographie
2014 [mit Nicole Zillien] Wissenskluft und Digital Divide. Baden-Baden: Nomos.
Herausgeberschaft
2019 [mit Hilaria Gössmann; Band in Vorbereitung] „... als hättest du ein Stück Japan eingepackt...“. Erfahrungen einer japanischen Studentin in Deutschland, 1981-1983. (Arbeitstitel) München: Iudicium.
Aufsätze
- 2019 [mit Hilaria Gössmann; Band in Vorbereitung] „Nihon no bungaku to eizō sakuhin ni okeru zainichi korian no hyōshō“. In: YI, Sukyung (Hg.): Tabunka kyōsei shakai ni ikiru. Tokyo: Akashi shoten.
- 2018 [mit Adam Gregus; Heft in Vorbereitung] „Tagungsbericht. 5. Treffen des Forums für literaturwissenschaftliche Japanforschung am 17. und 18. Juni an der Universität Trier“. In: Bunron. Zeitschrift für literaturwissenschaftliche Japanforschung 5.
- 2017 „Gescheiterte Enthüllung unter dem Himmel von Nason. Kim Masumis postkoloniale Erzählung Nason no sora“. In: Bunron. Zeitschrift für literaturwissenschaftliche Japanforschung 4, S. 34-59.
- 2011 [unter dem Geburtsnamen Mordau] „Masken des ‚Fremden’ und des ‚Eigenen’. Fremdheit als Konstrukt in der Erzählung Perusona von Tawada Yōko“. In: GÖSSMANN, Hilaria; JASCHKE, Renate; MRUGALLA, Andreas (Hg.): Interkulturelle Begegnungen in Literatur, Film und Fernsehen. Ein deutsch-japanischer Vergleich. München: Iudicium, S. 371-405.
Dissertationsprojekt
Verflechtungen von Gender und Postkolonialität in der japankoreanischen Gegenwartsliteratur
Dieses Dissertationsprojekt setzt sich mit der zeitgenössischen japankoreanischen Literatur (zainichi bungaku) auseinander und richtet seinen Fokus dabei auf Repräsentationen von Gender und Postkolonialität als miteinander verflochtene Kategorien.
Obwohl in den vergangenen Jahren die Auffassung, japankoreanische Literatur lasse sich als postkoloniale Literatur begreifen, in der japanbezogenen Literaturwissenschaft vermehrt Zustimmung gefunden hat, ist das Augenmerk der postkolonialen Theorie weiterhin auf den europäischen Kolonialismus gerichtet. Das vorliegende Dissertationsprojekt überträgt deshalb zunächst die für die Analyse relevanten theoretischen Konzepte der postkolonialen Studien auf den Fall des japanischen Kolonialismus und der japankoreanischen Literatur. Ebenso werden auch die für das Projekt relevanten Überlegungen postkolonialer TheoretikerInnen, die die Bedeutung der Kategorie Gender für die postkolonialen Studien hervorheben, vor dem Hintergrund des japanischen Kolonialismus kontextualisiert.
Bemerkenswert ist, dass japankoreanische Autorinnen erst ab den 1970ern von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen wurden, sodass die japankoreanische Literatur bis dahin männlich geprägt war. Inzwischen jedoch gibt es viele namhafte Autorinnen, die die Diskurse um Ethnizität, Postkolonialität und Gender in der japankoreanischen Literatur mitgestalten.
Im Mittelpunkt des Dissertationsprojektes stehen die folgenden vier Texte von in den 1960ern geborenen AutorInnen: Ishi ni oyogu sakana („Der Fisch, den in den Steinen schwimmt“, 2002/1994) von Yū Miri (*1968, ♀), Saihate no futari („Zwei Menschen am Rande“, 1999) von Sagisawa Megumu (1968-2004, ♀), GO (2000) von Kaneshiro Kazuki (*1968, ♂) und Nason no sora („Der Himmel von Nason“, 2001) von Kim Masumi (*1961, ♀). Die Diversität dieser Texte und AutorInnen spiegelt durchaus die Bandbreite der japankoreanischen Literatur wider: Während Yū und Kaneshiro der Bezeichnung als ‚zainichi‘-AutorInnen skeptisch gegenüberstehen und sich in ihrem literarischen Schaffen thematisch nicht eingrenzen lassen wollen, konzentriert Kim sich klar auf ‚zainichi‘-assoziierte Themen. Sagisawa hingegen hatte bereits als Autorin debütiert, als sie erfuhr, dass ihre Großmutter koreanischer Herkunft war, und sie begann, sich mit ‚zainichi‘-Themen zu beschäftigen. Auch hinsichtlich der Auseinandersetzung der vier AutorInnen mit Genderthemen und der Darstellung männlicher und weiblicher Figuren und deren Beziehungen zueinander in den Texten lassen sich markante Unterschiede feststellen.
Eine sorgfältige, vergleichende Analyse der oben genannten Texte soll aufzeigen, dass der japanische postkoloniale Diskurs (wie auch andere postkoloniale Diskurse) nicht nur auf ethnische, sondern auch auf Genderdifferenzen abzielt. Dabei soll herausgearbeitet werden, dass die Konstruktion von Ethnizität und Gender im postkolonialen Diskurs keine separaten Kategorien erzeugt, sondern vielmehr beide Aspekte eng miteinander verflicht.
Mit dem Dissertationsprojekt möchte ich sowohl zu einer stärkeren Theoretisierung des Forschungsfeldes der japankoreanischen Literatur beitragen als auch die Bedeutung der Kategorie Gender für die Auseinandersetzung mit japankoreanischer Literatur aufzeigen.
Vorträge
30. Oktober 2017
Die ‚japanische‘ Familie als Ort einer geborgenen Kindheit? Gender und Ethnizität in Sagisawa Megumus Erzählung Saihate no futari (1999). 24. Genderworkshop, Universität Wien, Wien.
17. Juni 2017
Das subversive Potential japankoreanischer Gegenwartsliteratur. Überlegungen am Beispiel von Kaneshiro Kazukis Erzählung GO. 5. Forum für literaturwissenschaftliche Japanforschung, Universität Trier, Trier.
28. August 2015
Postkoloniale Theorie als analytischer Zugang zur japankoreanischen Gegenwartsliteratur. 16. Deutschsprachiger Japanologentag, Ludwig-Maximilians-Universität München, München.
16. Mai 2013
Marginalisierung und die Infragestellung von Zugehörigkeiten in der japankoreanischen Gegenwartsliteratur: Reflexionen zu Sagisawa Megumus Erzählung Zwei Menschen am Rande. Interdisziplinäres Kolloquium des CePoG (Centrum für Postcolonial und Gender Studies), Universität Trier, Trier.